Warum ein Welpe von einem eingetragenen Züchter und die leidige Frage der Welpenpreise...
Wer sich nach reiflicher Überlegung und Abwägung zu der Anschaffung eines Rhodesian Ridgebacks entschlossen hat und sich nun auf die Suche nach einem Welpen macht, sieht sich bald mit einer Fülle von Informationen konfrontiert, sowie mit einer Flut von unterschiedlichsten Annoncen, in denen Welpen angeboten werden. Wer kann hier den Überblick bewahren und den richtigen Züchter bzw. Welpen für sich finden? Auf vielen Seiten wird proklamiert, dass man nur einen Welpen bei einem Züchter, der diesem oder jenem Verband angeschlossen ist, kaufen solle. Andere wiederum bieten Welpen zu Preisen an, die von dem üblichen Anschaffungspreis eines Rhodesian Ridgebacks stark abweichen. Ratlos steht man da und staunt…
Nach einem Anruf bei einem Züchter oder Zuchtverband, macht sich schnell Unmut oder Enttäuschung breit. Man fragt sich, woher die horrenden Preisvorstellungen kommen. Der Vorwurf, dass ein Züchter sich mit dem Verkauf von Welpen schnelles Geld dazuverdienen möchte, macht sich breit. Es wird weitergesucht und siehe da, es gibt auch Züchter, die ihre Tiere zu niedrigeren Preisen anbieten.
Aber warum?
In dieses Dunkel wollen wir ein wenig Licht bringen.
Durch Besuche verschiedener Zuchtstätten wird man schnell den Unterschied erkennen. Ein Züchter, der nur mit einer Rasse und einer begrenzten Anzahl an Hunden züchtet, wird mit Sicherheit kein Vermögen anhäufen. Eine verantwortungsvolle Haltung hat ihren Preis, daher muss bei Billigangeboten grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass Tiefstpreise nur möglich sind, weil Eltern und Welpen sie teuer mit ihrer physischen und psychischen Gesundheit bezahlen. Muttertiere, die älter als sieben Jahre alt sind, werden abgegeben, da sie nicht mehr für die Zucht verwendet werden können und nur unnötig Geld kosten.
Es ist einfacher, Welpen in einem großen Zwinger zu halten, als sie innerhalb der Familie aufwachsen zu lassen. Darüber hinaus werden die Welpen oft viel zu früh abgegeben, damit die Mutter gleich wieder gedeckt werden kann. Dass die Jungtiere, die so gezeugt und aufgezogen werden, meist krank und schwach sind, kann man sich ausmalen.
Die Prägephase ist ein Zeitabschnitt, den man im Leben nie wieder nachholen kann. Zudem ist eine optimale medizinische Grundversorgung der Tiere unerlässlich für eine gesunde Aufzucht der Welpen, aber sie ist sehr teuer und wird daher oft unterlassen.
Alle Züchter, die dem DRRC e.V. angehören, unterliegen unseren Zuchtrichtlinien. Diese regeln unter anderem das Mindestalter für die erste Belegung des Muttertieres und die Häufigkeit der zugelassenen Deckungen, sowie die medizinische Versorgung und das Mindestabgabealter der Welpen. Weiterhin gibt es Mindestanforderungen zur Beschaffenheit der Zuchtstätte.
Hierdurch sind optimale Bedingungen gewährleistet, aus denen gesunde und psychisch stabile Hunde hervorgehen.
Die Zucht von Rassetieren hat sich, wie alles in der Medizin und Forschung, stark weiterentwickelt. Die Möglichkeiten der medizinischen Vorsorgeuntersuchungen sind um eine Vielzahl angewachsen und damit die Parameter um einen Züchter zu finden, der Ihnen zumindest durch das Vorweisen der elterlichen Vorsorgeuntersuchungen ein gewisses Maß an Sicherheit in Bezug auf die Gesundheit geben kann. Warum nur ein gewisses Maß? Weil es nie eine Gewährleistung für vollständige Gesundheit geben kann. Aber es gibt Möglichkeiten, die Risiken ein krankes Tier zu erwerben zu minimieren und dabei wollen wir, der DRRC e.V. - Deutscher Rhodesian Ridgeback Club e.V., Ihnen helfen.
Welche Vorsorgeuntersuchungen sollte Ihnen ein Züchter nachweisen können? Ein seriöser Züchter lässt seine Zuchttiere auf mögliche Gelenkerkrankungen untersuchen, d.h. er lässt Hüfte, Ellenbogen und Schulter seines Zuchttieres röntgen. Zu weiteren Vorsorgeuntersuchungen gehören auch diverse genetische Untersuchungen, wie z.B. JME, Hämophilie, DM, Dilution und weitere.
Dies alles hat seinen Preis. Hinzu kommen noch die Kosten der Zuchtzulassung, die Deckgebühren, der Vorsorgeuntersuchungen der Mutter in der Zeit der Trächtigkeit, die Untersuchungen der Welpen vor ihrer Abgabe, Impfungen, das Chippen der Welpen, der internationalen EU-Heimtierausweis, darüber hinaus die Kontrolle eines erfahrenen Zuchtwartes auf Zahnfehlstellungen, Dermoid Sinus, bis hin zu qualitativ hochwertigem Futter, das eine optimale Grundversorgung gewährleistet. Unsere Züchter haben sich unserer Zuchtordnung angeschlossen und ihre Welpen, sowie deren Elterntiere sind vorsorgeuntersucht und die Daten für Sie einsehbar. Das bedeutet beileibe nicht, dass nicht doch ein Tier unverhofft an etwas erkranken kann, wenngleich auch die Eltern nachweislich hiervon nicht betroffen waren, die Natur legt ihre Karten nur begrenzt auf den Tisch. Aber Sie bringen sich schon ein deutliches Stück weiter auf die sichere gesundheitliche Seite Ihres Welpens.
Werden Jungtiere zu auffallend günstigen Preisen angeboten, so ist davon auszugehen, dass spätestens an dieser Stelle allen deutlich sein müsste, dass ein artgerechter und verantwortungsvoller Umgang mit Tieren seinen Preis hat. Denn eine Hündin kostet nicht nur in ihrer aktiven Belegungszeit Geld, sondern ein ganzes Hundeleben lang.
Nur wer billig produziert, kann billig verkaufen!
Aber in erster Linie zahlen die Tiere den Preis und oft auch die neuen Besitzer.
Die Einzigen, die zufrieden aus dem Geschäft hervorgehen, sind skrupellose Geschäftemacher, die durch den Verkauf nicht nur profitieren, sondern auch Platz für neue Ware geschaffen haben. Selbst der Gedanke aus Mitleid einen solchen Welpen zu erwerben, unterstützt nur die Weiterproduktion.
Das kann im besten Falle gut gehen, aber im schlimmsten Fall viel Leid und finanzielle Aufwendungen an Tierarztkosten für Sie bedeuten.
Im DRRC e.V. – Deutscher Rhodesian Ridgeback Club e.V. – stehen wir nicht nur unseren Züchtern und Deckrüdenbesitzern mit Rat und Tat zur Seite, sondern unterstützen und beraten auch gerne Sie, als Welpeninteressenten oder Besitzer einer ganz besonderen Hunderasse – des Rhodesian Ridgebacks.